Gute Ausbildung gegen prekäre Arbeitsbedingungen

Für die Menschen in der Wetterau ist der 1. Mai mit unterschiedlichen Erwartungen verbunden: die einen freuen sich auf ein langes und möglichst erholsames Wochenende, die anderen auf das Festtreiben rund ums Maibaumaufstellen, und zuletzt hoffen jene, die den alljährlichen Demonstrationsaufrufen der Gewerkschaften folgen, auf rege Teilnahme und gutes Wetter.

 

Für Anne Thomas, Direktkandidatin der SPD für die Hessische Landtagswahl in diesem Oktober, ist es wichtig, den Blick auf die Ursprünge der Demonstrationsbewegung rund um den ersten Mai zu schärfen: „Der 1. Mai markierte 1886 in den USA den Beginn des Kampfes von Arbeiterinnen und Arbeitern für die Einführung des Achtstundentags. Die damals blutige Niederschlagung des Protests wurde nach und nach in vielen Ländern, auch Deutschland, zum Anlass genommen, den 1. Mai als Feiertag einzuführen und die Lebensbedingungen und Rechte der arbeitenden Bevölkerung ins Zentrum zu rücken. Glücklicherweise können wir heute sagen, dass Dank gewerkschaftlichen Engagements und Wohlfahrtsentwicklung der Achtstundentag in Deutschland zumindest auf dem Papier schon seit Langem Norm ist und die Rechte der arbeitenden Menschen in Deutschland in viel stärkeren Maße geschützt werden als auf der anderen Seite des Atlantiks. Leider profitieren in unserem Land nicht alle Menschen von sozialen Erfolgen wie Mitbestimmung am Arbeitsplatz oder angemessene Sozialversicherung. Missstände zeigen sich vor allem bei über vier Millionen ausschließlich geringfügig Beschäftigen Menschen, die sich mit einem oder mehreren Minijobs über Wasser halten und auch im Niedriglohnsektor, wo fast zwanzig Prozent aller in Deutschland Arbeitenden für weniger als 12,50 EUR pro Stude schuften“, urteilt Thomas und führt weiter aus: „Wir wissen, dass vor allem Menschen mit fehlender oder nicht anerkannter Qualifizierung, Frauen sowie junge Leute häufiger von vorab genannten prekären Arbeitsbedingungen betroffen sind.“

 

Die Landtagskandidatin treibe daher ein zentrales Anliegen an. Die nächste Landesregierung müsse die Ausbildung als Gegenwarts- und Zukunftsherausforderung in den absoluten Mittelpunkt stellen. Hier müssen bereits in der Schule Voraussetzungen und bessere und inklusive Ausbildungsbedingungen geschaffen sowie schließlich der Sprung in ein faires Arbeitsverhältnis unterstützt werden.

 

„Wir brauchen modernisierte Schulen mit Ganztagsangeboten, die Inklusivität und individuelle Förderung in den Mittelpunkt stellen. Dazu brauchen wir mehr Lehrkräfte mit kleineren Klassengrößen. Das Ziel ist dabei allen Menschen unabhängig von der Herkunft oder dem Einkommen den Weg zu einem erfolgreichen Schulabschluss zu ebnen. Der Wechsel in die Ausbildung danach darf nicht an finanziellen Hürden scheitern: die Ausbildung muss gebührenfrei sein und die Ausbildungsvergütung reichen, um die tatsächlichen Lebenserhaltungskosten zu decken. Durch eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie könnten Betriebe gleichermaßen einen Beitrag leisten, angemessene Ausbildungskapazitäten bereitzustellen. Ich setze mich für eine Politik ein, die den Menschen aufgrund ihrer individuellen Fähigkeiten und Stärken den Weg in würdevolle Arbeits- und Lebensbedingungen ebnen möchte, statt sie aufgrund Herkunft, Alter oder Geschlecht in Schubladen zu stecken.“, so Anne Thomas abschließend.